Wenn man in den Sommermonaten in die Natur rausgeht, erfreuen sich unsere Sinnesorgane an der wunderschönen Blütenpracht, die uns der Sommer zur Verfügung stellt. Es steht ein üppiges Angebot an Heilpflanzen und Blüten bereit, um gesammelt und verarbeitet zu werden.
Im Juni beginnt die Sammelzeit der Blüten:
Anfang Juni blühen Holunder, Lindenblüten, Weißdorn, Schafgarbe, Rotklee, Quendel, Frauenmantel uvm.. Diese Blüten stecken voller Heilkraft und schmecken darüber hinaus sehr gut. Frisch, getrocknet, als Sirup, Tinktur, Oxymel oder Likör kann man sie sowohl als Genussmittel als auch als Heilmittel verwenden. Ein bunter Salat mit Rotklee-, Quendel- und Lindenblütenknospen schmeckt nicht nur sehr gut, sondern fördert auch unsere Gesundheit. In höheren Lagen findet man noch junge Fichten- und Tannenwipfel, die frisch aufs Butterbrot gestreut sehr schmackhaft sind. Ein „Fichtenwipfel-Oxymel“ kann bei Wachstumsschmerzen und Osteoporose Linderung schaffen. Die Vielfalt der Heilpflanzen ist nicht nur Anfang Juni prachtvoll, sondern besonders um die Sommersonnenwende blühen sehr viele Heilkräuter.Johanniskraut, Kamille, Ringelblume, Arnika und Schafgarbe werden um diese Zeit eine große Heilkraft nachgesagt. Mädesüß, gelber Steinklee,Wegwarte, Dost, um nur einige zu nennen findet man spätestens ab Ende Juni im blühenden Zustand und kann sich bis in den August hinein über die Blüten erfreuen.
Blüten sammeln und verarbeiten
Blüten und Wildkräuter werden an einem sonnigen Tag, um die Mittagszeit geerntet. Die gesammelten Blütenschätze werden zum Trocknen aufgelegt oder frisch weiterverarbeitet. Getrocknete Blüten lagert man bis zur Verwendung dunkel entweder in Papiersäckchen oder Dosen. Frische Blüten können u.a. zu Blütensalz, Blütenzucker oder Heil- und Genussessige weiterverarbeitet werden. So schmeckt ein Apfelessig, in dem Holunderblüten ausgezogen wurden, köstlich in Salaten oder wird als Heilnahrung bei einer bevorstehenden Erkältung angewendet. Rotkleeblütenessig wirkt Wechselbeschwerden entgegen und Schafgarbenblütenessig vor dem Essen eingenommen regt die Verdauung an. Für die Herstellung eines Blütenessig füllt man ein Einmachglas mit gut 1/3 Blüten voll und gießt es je nach Geschmack mit hochwertigem Apfel- oder Weinessig auf. An einem hellen Ort ca. 4 Wochen ausziehen lassen, abseihen, in dunkle Flaschen füllen und kühl und dunkeln lagern.